LEKTORAT

LITERATUR

Literarische Texte sollen Kunst sein, d. h. Kreation eines Zusammenspiels des Innen und Au�en, des Inhalts und der Form. Verstehen ist Sinnverstehen, Erfassen von Funktion.

Also fragt der Lektor (wie der Autor/die Autorin, der Leser/die Leserin) z. B.:

  • Warum wird erz�hlt und so erz�hlt, wo doch auch Worte nur verloren werden k�nnten?
  • Warum beschleunigt oder verz�gert die Handlung gerade jetzt und jetzt so?
  • Soll sie eine Konzeption bestimmen oder (scheinbar) Zuf�lliges, eine vielschichtige oder eine einfache Struktur, eine Entwicklung oder ein Kreis?
  • Warum erscheinen Figuren als sie selbst oder nur als der Schatten eines Selbst? Sollen uns die Dialoge, auch die des Schweigens, ber�hren oder uns nur an der Oberfl�che erreichen?
  • Warum sind Schauplatz bzw. Landschaft Dekoration oder verdichtete Atmosph�re? Soll ein Bild entstehen oder eine Skizze, ein Mosaik oder nur seine Steine?
  • Halten Metaphern die Schwebe zwischen Wirklichkeit und Phantasie? Fliegen sie ins Nichts der blo�en Vorstellung oder dr�ckt die Schwerkraft der Realit�t sie zu Boden?
  • Oder eben auch wie im Falle dieses Textes hier: Warum schreibt der Lektor wie er schreibt? Wenn diese Frage ohne Antwort bleibt, braucht der Lektor einen Lektor.

    Kurz: Weckt der Text Interesse?